Besonders belastbar müssen dabei die Reifen sein, denn sie sollen ja das beladene Fahrzeug über vier nur postkartengroße Auflageflächen bei allen Witterungsverhältnissen und auf jedem Fahrbahnbelag sicher in der Spur halten. Ein gründlicher Reifencheck gehört deshalb ebenso zu den Urlaubsvorbereitungen wie das Kofferpacken, so empfiehlt der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV e.V.) aus Bonn und gibt dazu folgende Tipps:Fahren mit zu geringem Luftdruck schadet Reifen, Umwelt und Portemonnaie. Deshalb: Vor Fahrtantritt am kalten Reifen prüfen und falls nötig auf den für die Zuladung des Fahrzeugs vorgeschriebenen Wert erhöhen. Die korrekten Luftdruckwerte sind in der Bedienungsanleitung des Fahrzeug- bzw. Reifenherstellers, auf Aufklebern am Türholm oder im Tankdeckel des Kraftfahrzeugs vermerkt.Ist das Reifenprofil noch ausreichend? Vorgeschrieben sind mindestens 1,6 Millimeter, gemessen in den Hauptrillen. Allerdings empfehlen Reifenexperten aus Sicherheitsgründen, Sommerreifen schon bei drei Millimetern Restprofil auszutauschen. Unterhalb dieser Grenze verschlechtert sich das Bremsverhalten und die Aquaplaninggefahr ist deutlich erhöht.Reifenschäden machen sich nicht immer sofort bemerkbar. Deshalb sollten Autofahrer zumindest vor dem Antritt weiter Fahrten den Zustand der Laufflächen und Seitenwände auf starken oder einseitigen Abrieb, eingefahrene Fremdkörper oder Beulen prüfen. Wer Schäden fest stellt, sollte einen Reifenfachbetrieb aufsuchen und den Pneu vom Experten genauer untersuchen lassen.Besondere Aufmerksamkeit verdienen Wohnwagen- und Wohnmobilreifen. Lange Standzeiten ohne Luftdruckkontrolle, direkte UV-Strahlung und Fahren mit Überlast verursachen gerade an diesen Fahrzeugtypen häufig Reifenpannen. Sichtbare Schäden im Profil gehören ebenso wie Verformungen oder Risse in der Seitenwand umgehend in die Hände eines Reifenexperten. Außerdem wichtig: ein Blick auf das Herstellungsdatum.
„Durch die besonderen Einsatzbedingungen altern solche Reifen schneller als normale Pkw-Reifen“, betont Hans-Jürgen Drechsler, Geschäftsführer und Technik-Experte beim Bonner Reifenfachverband. Älter als maximal acht Jahre sollte deshalb kein Reifen an einem Anhänger oder Wohnmobil sein – egal, wie gut das Profil noch aussehen mag. Wohnwagen mit 100 km/h-Zulassung dürfen sogar laut Gesetz nur mit Reifen gefahren werden, die nicht älter als sechs Jahre sind. Ansonsten erlischt die 100km/h Zulassung.
Das Herstelldatum verbirgt sich in der so genannten DOTKennzeichnung: Hinter „DOT“ und den zwei darauf folgenden vierstelligen Buchstaben-/Zahlenkombinationen findet man auf einer Reifenseite (das kann auch innen am montierten Reifen sein!) eine untersetzte vierstellige Ziffer. Lautet diese zum Beispiel 4408, wurde der Reifen in der 44. Kalenderwoche des Jahres 08 (also 2008) gefertigt.Der Reise-Check muss den Reservereifen einschließen. Dessen Luftdruck sollte um ca. 0,2 bar höher sein als die Empfehlung in der Betriebsanleitung des Fahrzeuges aussagt. Ist das Ventil verschmutzt, sollte es gewechselt werden. Auch der Pneu auf dem Reserverad sollte wie alle kaum oder gar nicht gefahrenen Reifen aus Sicherheitsgründen nicht älter als sechs bis höchstens acht Jahre sein. Weitere Tipps und Informationen rund um die saisongerechte Bereifung finden Interessenten im BRVVerbraucherportal www.reifen-kompetenz.de, dessen Menüpunkt „Reifenfachhändler in Ihrer Nähe“ auch eine bequeme Postleitzahlen-Suchfunktion nach einem Reifenexperten im näheren Umfeld anbietet.
Ein Video des PM Magazins zeigt die fatalen Folgen zu geringen Reifendrucks.