Das gelingt nicht jedem, da gehört schon Mut dazu. Um dem heimischen Stress zu entfliehen, buchen viele Reisen in fremde Länder. Auch, um dort mit dem Auto mobil zu bleiben. Also auch, um dort im Stau zu stehen. Wir waren in einigen der großen Metropolen unterwegs und wissen: wer in Bangkok etwa mit dem Mietwagen startet, braucht starke Nerven. Für viele Deutsche ein Grund, in dieser Stadt nicht mit dem Automobil zu fahren. Doch auch andere Städte würden die Deutschen meiden.
Neben der thailändischen Hauptstadt Bangkok stehen auch Tokyo, Mexiko-Stadt und selbst einige europäische Metropolen ganz oben auf der Horrorliste hiesiger Autofahrer. Das zumindest ist ein Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von AutoScout24. Der Online-Automarkt hat dazu rund 1000 Deutsche befragt. Und unter anderem herausgefunden, dass Männer, im Vergleich zu Frauen, selbstbewusster antworten. Mehrt Traute zeigen dabei auch jene, die über ein höheres Einkommen verfügen. Dennoch: Das Gewusel auf Asiens Straßen schreckt die meisten Fahrer ab.
Vor Bangkok fürchten sich die meisten Autofahrer
So sagen 60 Prozent der Deutschen, dass sie sich in Bangkok niemals hinters Steuer setzen würden. Auf Platz zwei der bedrohlichsten Autostädte platziert sich Tokyo – 54 Prozent der Befragten lassen hier lieber den Wagen stehen. Immer noch jeder Zweite (49 Prozent) würde das Autofahren in Mexiko-Stadt eher anderen überlassen. Kairo (47 Prozent würden hier nicht fahren), New York (41 Prozent) und London (38 Prozent) gelten ebenfalls als ziemlich gefährlich. Rom hingegen trauen sich die meisten zu, nur 28 Prozent haben mehr als nur Respekt vor Italiens Kapitale. Und die deutsche Hauptstadt? Wird weniger chaotisch wahrgenommen: Nur neun Prozent der Deutschen würden hier auf das eigene Auto verzichten.
Insgesamt ein Viertel (24 Prozent) der Befragten geben an, dass sie in allen Städten fahren würden. Männer sind hierbei selbstbewusster als Frauen. So sagen 27 Prozent der Fahrer, dass sie sich überall ans Steuer setzen würden, doch nur 20 Prozent der Fahrerinnen würden dies tun. So würden 13 Prozent der Frauen nicht einmal in Berlin fahren (Männer: fünf Prozent).
Und auch auf der Reise nach Rom sollte er sich besser ans Steuer setzen, denn 34 Prozent der Frauen trauen sich die Fahrt zwischen Colosseum und Trevi-Brunnen nicht zu (Männer: 21 Prozent). Linksverkehr in London? Ebenfalls nichts für einen Teil der Damenwelt: 46 Prozent lassen den Autoschlüssel auf ihrer Reise in die Hauptstadt des Königreichs lieber zu Hause, doch nur 30 Prozent der Männer fühlen sich abgeschreckt.
Wenn es um das Fahren in exotischen Städten geht, sind laut Autoscout24 jüngere Autofahrer zurückhaltender. So würden nur 18 Prozent der Deutschen zwischen 18 und 29 Jahren in all den genannten Metropolen fahren, aber 28 Prozent der Befragten von 30 bis 39 Jahren. Wer über 50 ist, bei dem scheint das fahrerische Selbstbewusstsein wieder leicht zu sinken: Nur 23 Prozent in dieser Altersgruppe würden sich auch in Bangkok, Tokyo und Co. ans Steuer setzen.
Interessant ist der Zusammenhang zwischen einem höheren Einkommen und dem Zutrauen in die eigenen Fahrküste. So würden nur 20 Prozent derjenigen, die über ein Haushaltsnettoeinkommen von unter 1.500 Euro verfügen, überall auch selbst fahren. Aber bereits 23 Prozent der Befragten, die zwischen 2000 und 2500 Euro verfügen, würden es sich zutrauen, ihr Auto auch über die Straßen Kairos und Moskaus zu steuern. Und wer mehr als 3800 Euro nach Hause bringt, traut sich dies noch eher zu – 28 Prozent würden Gas geben, auch wenn es über die fünfspurigen Autotrassen Tokyos geht. Es bleibt die Frage, steigt mit dem Einkommen die Fahrpraxis, die internationale Erfahrung oder nur das Selbstbewusstsein?
Stadt|Gesamt [%]|Frauen [%]|Männer [%]
Bangkok|60|66|53
Tokyo|54|62|46
Mexiko Stadt|49|53|44
Kairo|47|54|41
New York|41|53|30
London|38|46|30
Moskau|38|42|34
Johannesburg|34|39|30
Rom|28|34|21
Berlin|9|13|5
Ich würd in allen Städten fahren|24|20|27