Hyundai Kona: der Kleine mit großer Zukunft

|   News

Einen SUV für die Kleinfamilie für 17.500 Euro? Mit dem Hyundai Kona gibt es seit wenigen Tagen einen Mini-SUV, der auf einer ersten Erprobungsfahrt Großes geleistet hat .

Das knorrige Treiben des Dreizylinder-Ottomotors beim Beschleunigen begleitet uns hinauf entlang der Serpentinen. Wir fahren den Kona, Hyundais jüngstes Familienmitglied, im Umland von Barcelona zur Probe. Der bei dem koreanischen Automobilhersteller bewährte 1,0-l-Dreizylinder mit 120 PS schiebt uns zwar ohne Probleme den Berg hinauf. Wer allerdings steilere Anstiege bevorzugt, wie sie etwa die Münchener Hausberge bieten, fährt mit dem 177 PS starken 1,6-l-Vierzylinder-Turbomotor besser. Für den Sommer 2018 verspricht Hyundai dann einen neuen 1,6-l-Vierzylinder Dieselmotor in zwei Leistungsstufen (115 PS und 136 PS). Lobenswert: Beide sollen dem Unternehmen nach die Euro-Norm 6d erfüllen.

Das beruhigt nicht nur das Gewissen, es erlaubt auch das Parken in der Innenstadt jener Städte, die aller Wahrscheinlichkeit im kommenden Jahr ein Fahrverbot für ältere Diesel umsetzen. Wer sich künftig das Geld für den herkömmlichen Kraftstoff sparen möchte, der kann voraussichtlich ab Herbst 2018 den rein batterieelektrisch angetriebenen Kona fahren. Der soll, wenige konstruktive Änderungen vorausgesetzt, mit einem vollgeladenen Lithium-Ionen-Akkumulator annähernd 500 km weit fahren. Zur Markteinführung wird es den Elektro-Kona allerdings nur mit 390 km Reichweite geben.

Ein Kona ist die wohl kleinste Einheit eines SUVs

Mit welchem Preis der batterieelektrisch angetriebene Mini-SUV auf den Markt kommt, will das Unternehmen zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt gegeben. Er dürfte aber ähnlich zu Buche schlagen wie beim Opel Ampera e. Allerdings positioniert Hyundai sich mit dem Kleinwagen-SUV im lukrativen B-Segment und will damit vor allem Neukunden überzeugen. Dabei tritt er insbesondere gegen den Mazda CX-3, den Renault Captur, oder den Opel Mokka X an. Ihr bestehendes, aktuelles SUV-Modellportfolio mit Tucson, Santa Fe und Grand Santa Fe erweitern die Koreaner damit nach unten.

Lesen Sie hier unseren Fachbeitrag, warum Hyundai mit dem Kona den SUV geschrumpft hat und ihn damit für den urbanen Verkehr vorbereitet. Und warum trotz guter Offroad-Eigenschaften ein neuer Euro-6d-Diesel und die Elektrovariante interessant.

Wenn der Wagen in wenigen Wochen für ab 17.500 Euro auf den deutschen Markt kommt, dann erhofft sich Hyundai-Deutschlandchef Markus Schrick ähnliche Verkaufserfolge wie bei seinen anderen SUV-Modellen. Mehr als 1,5 Millionen Sports Utility Vehicles konnte das Unternehmen seit der Einführung der ersten Generation des Santa Fe im Jahr 2001 in Europa verkaufen. Der Mini-SUV wird an diesen Erfolg vermutlich anknüpfen. Denn die Entwickler haben dem Kona eine eigene Plattform spendiert -  inklusive einer selbsttragenden Sicherheitskarosserie mit formstabiler Fahrgastzelle, definierten Knautschzonen und Seitenaufprallschutz in den Türen.

Erstaunlich souverän im Gelände

Etwa 51 % der eingesetzten Bleche bestehen im Übrigen aus ultrahochfestem Stahl. Das verbessert nicht nur das Crashverhalten, sondern ebenso die Karosseriesteifigkeit. Für die geländegängige Version - als Alternative zum Fronttriebler wird der Wagen nämlich auch mit Allradantrieb angeboten – eine wichtige Anforderung. Erstaunlich souverän meistert der kleine SUV dabei die Offroad-Strecke vor den Toren Barcelonas. Dort hat Hyundai gestern zum ersten Probefahren eingeladen. Mit dem Ziel, das Fahrzeug als ideales Stadtauto zu präsentieren. Mit seinen knapp 4,17 Metern punktet der Fünftürer in zumindest bei den meisten freien Parkplätzen in München. Dank Einparkhilfe und Rückfahrkamera lassen sich sogar auch kleine Lücken meistern.

Der Kona aber kann mehr. Er wird den KäuferInnen „ein Gefühl einer individuellen Lebensweise vermitteln“, erklärt Schrick. Das könnte mit dem Design auch gelingen. Auch, weil er sich wegen der Karosseriebreite von 1,80 Metern von meisten seiner Wettbewerber abhebt. Auffällig sind auch der markante Kaskaden-Kühlergrill und die Anordnung der sehr schmal gestalteten LED-Tagfahrlichter. Die sitzen oberhalb der Frontscheinwerfer und akzentuieren den eigenständigen Charakter zusätzlich.

Der Kona bietet Platz für eine Kleinfamilie

Damit wirkt der Wagen verschmitzt und robust, was den Kindern gefallen wird. Die mögen Formen, die an Comichelden erinnern. Dazu passt auch der Name Kona. Auch wenn das Marketing sich dabei eines Landstrichs auf Hawaii bedient hat. Das sei nur am Rande erwähnt. Um das Familien-Auto für den Wochenausflug vorzubereiten, genügt der große Kofferraum, der mit einem Ladevolumen von 361 Litern allerlei Platz bietet. Dank der geteilten und mit einem Handgriff getrennt umlegbaren Rücksitzlehnen wächst es auf bis zu 1.143 Liter.

Dass der Kompakt-SUV Mittlerweile über Android Auto und Apple CarPlay zur Einbindung von Smartphones verfügt, gilt in der Fahrzeugklasse zum Standard. Mit dem Display Audio hingegen setzt Hyundai erstmals eine Multimedia-Einheit ein. Die lässt sich über einen sieben Zoll großen Touchscreen bedienen, verfügt über Bluetooth zum Musikstreaming oder Telefonieren via Freisprecheinrichtung und überträgt außerdem das Bild der integrierten Rückfahrkamera. Eine Ablagefläche mit Ladefunktion nach dem Qi-Standard gehört auch dazu.

Zurück
Hyunai Kona ist ein Mini-SUV. (c) Andreas Burkert