Volvo V90 Cross Country: Während andere quer stehen

Erstellt von Andreas Burkert | |   Fahrgefühl


Die Schweden haben das Volvo V90 Modell Cross Country um einige Zentimeter höher gelegt und mit speziellen Offroad-Eigenschaften ausgestattet. Wohlwissend, dass Tiefschnee und eisglatte Straßen Allrad und Entschlossenheit braucht.

Durch den nasskalten, teils knietiefen Schnee zu stapfen, fordert die ganze Entschlossenheit. Und dann noch dieser Anstieg. Doch da oben, am Ende des Steilhangs unterhalb des Bergwaldes, lässt sich das Winterfahrtrainingsgelände im österreichischen Faistenau in aller Übersicht erkennen. Die schwedische Automobilmarke Volvo testet dort eine auserwählte Gruppe von JournalistInnen im Umgang mit dem neuen V90 Cross Country, der wilden Version der Familienlimousine. Pylonen umfahren, driften und eben das Steilhanghinauffahren stehen Stunden auf dem Plan.

Dass der Parcours kein Kindergeburtstag ist, müssen an diesem Tag einige der Anwesenden schon auf den ersten Runden erkennen. Trotz Winterbereifung, einem intelligenten Allradantrieb und limitierter Geschwindigkeit, landet der eine wie auch der andere Cross Country im Tiefschnee, reist die eine oder andere Pylone oder aber stellt sich beim Hinauffahren quer. „So solls aber auch sein“, erklärt der Instrukteur und meint damit, dass sich die Physik nicht außer Kraft setzen lässt. Ohne elektronische Helferlein aber wären viele Manöver schon lange vorher gescheitert.

Sicher auf schwierigem Terrain

Vor allem der Allradantrieb mit „Instant Tracion“ meister t so manch heikle Situation. Eine davon forderte uns bereits vor Beginn der Veranstaltung heraus, als überraschend der Winter für wenige Stunden nach Berchtesgaden zurückgekehrt ist. Dort, wo Volvo seit nunmehr zehn Jahren hin einlädt, um über aktuelle Modelle zu informieren. Während der schneeglatte Anstieg zum Kempinski Berchtesgaden für einige Fahrzeuge zum Verhängnis wurde und sie Teile der Straße blockierten, schob sich die kleine Kolonne der Cross Countrys langsam aber souverän an ihnen vorbei.

Dabei musste nicht einmal das Offroad-Programm aktiviert werden, bei dem den Rädern bis zu einer Geschwindigkeit von bis zu 40 km/h mehr Schlupf zuteilwird. Zudem wird die Motorleistung des 235 PS-starken Vierzylinder-Dieselmotors früher auf alle vier Räder verteilt. Fahrzeuge, bei denen alle vier Räder angetrieben werden, bewegen sich sowieso sicherer auf schwierigem Terrain wie auch auf normalen Straßen. Und wenn, wie beim V90 Cross Country geschehen, die Fahrwerkabstimmung stimmt, sind auch keine Einbußen beim Fahrkomfort erkennbar.

In aller Sportlichkeit

Die Schweden haben mit dem V90 Cross Country einen Offroad-Kombi für den Alltag konstruiert, der gegenüber dem V90 bis zu sechs Zentimeter mehr Platz unterm Wagen hat. Unwegbarkeiten im Geländer verkraftet er locker. Auch weil die Fahrwerkkonstrukteure die vordere Spur um 24, die an der Hinterachse um 14 Millimeter erweitert haben. Im Normalbertrieb, also auf nicht allzu stark beschädigten deutschen Straßen, nimmt der Wagen jeden Kilometer in aller Gelassenheit.

Vor allem die Fahrerassistenzelektronik schützt bei langen, ermüdenden Fahrten. Wird etwa die Funktion Pilot Assist aktiviert, folgt der V90 sogar für einige Momente automatisch der Fahrbahn. Eine ebenso äußerst hilfreiche Funktion wie die serienmäßig vorhandenen Notbrems-, Kreuzungsbrems- und Stau-Assistenten. Die 56.350 Euro, die der Wagen in der Basisvariante kostet, sind also gut angelegt.

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Volvo V90 und seine Stärken.
Volvo V90 und seine Stärken. (c) Andreas Burkert