Creativa: Kreatives Basteln tut der Seele gut

Erstellt von Marion Meißner |

Basteln bildet. Zur Creativa, Europas größten Kreativmesse, hat sich die internationale Bastel- und Handwerkskunst-Szene getroffen. Wir haben uns dort umgeschaut, auch, um dem Nachwuchs zu zeigen, dass eine Welt abseits des Smartphones gibt.

Natürlich schafft es der Automobilkonstrukteur sichere und leistungsstarke Automobile zu bauen. Manche von den Fahrzeugen sind auch schick. Doch diese kreativ zu nennen, wäre übertrieben. Ganz im Gegensatz zu den „Fahrzeugen“, die auf der diesjährigen Creativa präsentiert wurden. Ob nun gebastelte Karten, die historische Käfer oder aber einen alten Kastenwagen zeigen. Die Vielfalt der Basteleien, die Kinder wie auch dem Mann gefallen ist in diesem Jahr auf der Kreativmesse in Dortmund bemerkenswert. Dabei ist der Mann an sich in den Messehallen sehr selten anzutreffen. Für uns von Vorteil, um bei der Suche nach Inspiration ungestört zu bleiben.

In diesem Jahr bietet die Creativa für Handarbeitsbegeisterte Ideen aus aller Welt. Im Mittelpunkt, so unser Eindruck, steht die Verbindung zwischen traditionellen Handwerkstechniken und moderner Individualität. Inspiration sind dabei jene Reisen in ferne Länder mit ihren Märkten, die Handwerkskunst noch wertschätzen.  So finden sich in der Westfalenhalle Designermode aus Usbekistan, peruanische Produkte aus Alpakawolle, mediterrane Kosmetik, traditionelle irische und dänische Textilien oder Perlen und Schmuck aus Asien und Afrika. Eigentlich  Grund genug, sich nach der Veranstaltung in den Flieger zu setzen. Oder aber?

Kreatives Basteln gegen den digitale Overload

Wir setzen uns am Wochenende mit den Kindern zusammen, und basteln, wozu uns Europas größte Kreativmesse zuvor inspiriert hat. Wie sehen das kreative Handwerk nämlich auch als Gegengewicht zum zunehmend digitalen Alltag. Unsere Nachwuchsredakteure sind davon bereits zu manchen Anlässen überzeugt. Etwa wenn es gilt, das ferngesteuerte Auto zu reparieren oder zu tunen oder aber Geburtstagsgeschenke zu basteln, um sein Taschengeld zu sparen. Für Gert Eberhardt, Geschäftsführer der Initiative Handarbeit,  bleibt „Selbstgemachtes auch bei vielen jungen Menschen weiterhin gefragt“.

Er ist auch davon überzeugt, dass „immer neue Modetrends und Einflüsse dafür sorgen, dass Techniken wie das Handspinnen, das Weben, das Quilten, das Sticken oder die Schneiderei aktuell bleiben“. Heimat und Tradition, so wie es früher einmal war. So sind das notwendige Wissen und Können, die zahlreichen bodenständigen Gewerken zugrunde liegen, zum Teil über viele Generationen hinweg weitergereicht worden. Dabei hat die Handarbeit in Deutschland einen grundlegenden Wandel durchlaufen: Entsprang sie in der Vergangenheit vor allem aus dem häuslichen Bedarf, wie beispielsweise Reparaturen von Kleidung, ist sie heute größtenteils Hobby.

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Basteln für den Seelenfrieden. (c) Messe Westfalenhallen Dortmund GmbH