Las Palmas und das Geheimnis des Donnerstags

Erstellt von Kornelia Doren | |   KinderReiseTipss

Die Abenteuer auf dieser kanarischen Inseln vor der Küste Nordwestafrikas sind so individuell wie der Mensch, der sie begeht. Las Palmas hat Strände für einen Familienrulaub, steile Küste und schroffe Landschaften für Wanderer und historische Bauten aus einer längst vergangenen Zeit.

„La vida es un Carnaval“ hallt es durch ein offenes Küchenfenster in die enge Gasse. Es ist die Stimme der Salsa-Ikone Célia Cruz, die aus dem Radio dringt. Ein Mann mit dicker Zigarre geht durch die kleine Straße. Die Hausfassaden sind blassblau und okergelb. Leise blättert der Putz von der Wand. Die Gasse mündet auf dem mit Palmen gesäumten Plaza Catalina. Die Cafés hier sind gut besucht, die Bars nicht minder. Alte Männer stehen in Gruppen beieinander, und unterhalten sich lauthals. Andere sitzen an abgewetzten, weißen Plastik-Tischen und spielen Domino. Irgendwo schlägt eine schwere Autotür zu. Kinder jagen sich inmitten des Geschehens. Hundegebell, Autohupen, aus Palmenkronen trällern exotische Vogelstimmen. Wir sind auf Gran Canaria, genauer, in der Insel-Hauptstadt Las Palmas.

Laut ist es hier. Und entspannt. Und zauberhaft. Ob im Restaurant oder in einem Geschäft - ich sehe in dunkle Augen, die von wohlgeformten Brauen umrahmt sind und auf schneeweiße Zähne, die ein sanftes Lächeln umspielt. Kenner der Insel berichten, dass die kanarische Gesellschaft italienische Gepflogenheiten hat. Sich zum Beispiel optisch ins beste Licht zu setzen ist hier keine Frage von Einkommen oder Status, es ist eine Selbstverständlichkeit. Mich wundert nicht, dass es im Straßenbild eine Vielzahl von Kosmetikstudios gibt, von Barbieren, Zahnkliniken und Instituten für plastische und ästhetische Chirurgie. Hier lassen sich Taxifahrerinnen, Hotelangestellte oder Manager ihr Lächeln verschönern, ihre Fältchen mildern. Frei nach dem Motto: Im gesunden (schönen) Wesen wohnt ein gesunder (schöner) Geist.

So schön ist Gran Canaria

Von diesem großen Angebot können auch deutsche Urlauber profitieren, sich hier nach modernen Methoden (vergleichsweise) preisgünstig behandeln lassen. Yanira Padura von der „Clinica estética y salud“ berichtet, dass kleine Schönheitseingriffe besonders gern im Urlaub gebucht werden. Sei es von Einheimischen oder Gästen aus aller Welt. Ihr Chef, der Chirurg Dr. José L. del Castillo-Olivares, hat für seine „Gäste“ auch schon mal am „heiligen“ Freitagabend Zeit. Wer des Spanischen nicht mächtig ist, den „verarztet“ er auf Englisch.

Doch der Hauptgrund für einen Urlaub auf Gran Canaria bleibt noch immer die Schönheit der Insel. Mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von ca. 24 Grad ist auf ihr der ewige Frühling zu Hause. Hauptanziehungspunkt für die Touristen aus aller Welt  ist die Kapitale Las Palmas. Und irgendwann, im Laufe des Tages, sieht man sie alle auf der 3,2 km langen Strandpromenade „Paseo de las Canteras“. Mit seinen kleinen Bars, Cafés und Geschäften buhlt der Paseo um Gunst und Geld der Urlauber. Gelegen zwischen dem „Puerto de la Luz“, dem Kreuzfahrt-Hafen, und dem Strand „Las Canteras“, dient die ans Wasser gebaute Flaniermeile als Schulweg, Arbeitsstrecke, als Jogging-Paradies, Bade-Revier, als Musikbühne und Yoga-Kulisse, ja als Sinnbild für Leichtigkeit und Lebensfreude.

La Isleta, das einstige Fischer- und Arbeiterviertel

Überhaupt spielt die Work-Life-Balance in der lichtverwöhnten Stadt eine große Rolle. Die kanarische Kellnerin Naira gönnt sich regelmäßig vor der Schicht einen Kaffee am Strand. „Erst danach gehe ich ins Restaurant arbeiten“, erzählt sie. Ihr Kollege Julio ergänzt: „Wenn wir unsere Schicht beendet haben, gehen wir oft noch mit Kollegen ein Bier auf dem alten Markt trinken. Erst danach gehen wir nach Hause zu unseren Familien. Diese Form von Miteinander ist uns auf Gran Canaria einfach wichtig.“

Es ist ein Glücksfall für Las Palmas, dass sich diese Stadt trotz aller Beliebtheit ihr echtes, unverblümtes Leben bewahrt hat. Auch im rebellisch anmutenden Viertel „La Isleta“ werden Traditionen ausgiebig gepflegt. Und in der quirligen Altstadt „La Vegueta“ mit ihren Museen, den Kulturfestivals und Prachtbauten.

La Isleta, das einstige Fischer- und Arbeiterviertel, das auf einer felsigen und meerumspülten Landzunge liegt, ist der Ruhepol von Las Palmas. Hier leben die Menschen, bis jetzt, in günstigen Wohnungen, von denen aus sie die Wellen, die abends gegen die Felsen schlagen, beim Einschlafen hören können. Hier gibt es noch kein Hotel und keine ausländischen Luxus-Shops. In „La Isleta“ sind die Einheimischen in ihren alten Kneipen noch unter sich. Alles ist so, wie es früher war. Die kleinen Bäckereien, das einfache, von Fischern betriebene Restaurant „Amigo Camillo“, die kleinen Tante-Emma-Läden.

Der vierte Tag der Woche ist in Vegueta ein Freudentag für Studenten

An „Echtheit“ mangelt es auch dem Stadtteil „Vegueta“ nicht. Kunstinteressierte und Lebenskünstler aus dem In- und Ausland haben ihre Heimat im einzig kompakt erhaltenen Altstadtteil von Las Palmas gefunden. Es ist eine Augenweide, diese alten Paläste in maurisch anmutenden Gassen zu sehen, die rund um die 400 Jahre alte Kathedrale „Santa Ana“ zu finden sind - sei es das Museum für Moderne Kunst, das Museum über die Kanarische Geschichte oder das museumspädagogisch sehr gut konzipierte „Kolumbus Haus“, die „Casa de Colombo“. Rückseitig von Santa Ana gelegen und integriert in ein imposantes Kolonialpalais mit wunderbaren Innenhöfen, den sogenannten "Patios", versetzen das Interieur, die Ausstellungsstücke und Installationen in die Zeit von Kolumbus. Hier wird die vielschichtige, wechselvolle Entdeckung der Neuen Welt emotional nachvollziehbar und der Bezug zwischen den Kanaren und Südamerika intensiv spürbar.

Das unter dem Schutz der UNESCO stehende Viertel öffnet sich aber auch der modernen Welt mit vielfältigen Freizeit-Angeboten. Kunst- Yoga-, Sprach- oder Graphikstudios - meist von ausländischen Bewohnern der Stadt betrieben - sind hier zu finden, ebenso wie Bio-Läden und vegane Restaurants für Fans des „alternativen Lebens“. Open-Air-Konzerte und Festivals aller Art sorgen dafür, dass es keine Langeweile gibt.

Ein Wort noch zum Donnerstag. Der vierte Tag der Woche ist in Vegueta ein Freudentag für Studenten. Doch nicht nur für sie. In dem sonst hochpreisigen Viertel genießen sie Köstlichkeiten aus vielen Restaurants, die sie sonst nicht betreten würden. Das donnerstägliche Tapas-mit-Drink-Angebot macht es möglich. In kurzen Hosen und Tops ziehen sie meist von einem vornehmen Bistro zur nächsten Restaurant-Bar und probieren sich von acht bis tief in die Nacht durch das kulinarische Angebot. Mit einer Zigarette oder einem Glas in der Hand sieht man sie anschließend in Grüppchen vor den feinen Bars der Fußgängerzone stehen. Es scheint, als ob sie sich ein Mal pro Woche vergnügt die Luxus-Preise des Viertels von der Seele lachen. Auch entdeckungsfreudige Urlauber profitieren von der „Tapas-Night“, die satt macht: Scampi, Serrano-Schinken oder gegrillter Ziegenkäse, auf Brot serviert, Mini-Paprikas, kanarische Salzkartoffeln mit roter oder grüner „Mojo“-Knoblauchsauce, alles für je zwei Euro! Inklusive Wein. Kein Wunder, dass sich die Nacht in das Morgenrot verliebt. Und niemand nach Hause geht.

Wissenswertes über Las Palmas

Stadt Las Palmas:

In keiner Stadt wurde ich schneller und herzlicher mit Informationen zu Freizeitaktivitäten und Veranstaltungen versorgt. Danke an das Ayuntamiento de Las Palmas de Gran Canaria!

Kontakt: www.laspalmasgc.es, www.grancanaria.com/turismo/de.

Übernachtung und Ferienunterkünfte:

Wer für ein paar Tage oder auch für immer auf der Insel bleiben will, ist bei Don Antonio und seinem charmanten, mehrsprachigen Team in den besten Händen. Erfahrung, Kompetenz und integere Preise zeichnen seine Agentur aus.

Adresse:

Inmobiliaria Aplus Barber, S.L.

Nicolás Estévanez, 42

35007 Las Palmas de Gran Canaria

Tel. +34 928586208

Schönheit:

Yanira schafft Wohlbefinden, vom ersten Moment, an dem sie Interessenten sanft lächelnd empfängt. Dr. José L. del Castillo-Olivares weist sie mit seiner umfänglichen Erfahrung als Fachmann für ästhetische und plastische Medizin in die Welt der Schönheit ein. Unglaublich, aber ein „bisschen schöner“ geht immer! Ganz dezent natürlich, denn ein kleines Geheimnis braucht jeder.

Adresse:

Clinica estética y salud

León y Castillo 375, Las Palmas de Gran Canaria.

Kontakt auf Englisch oder Spanisch: Yanira Padura.

Tel. + 34 928 24 03 32. www.doctordelcastillolivares.com

Sprachschule:

Didaktisch sehr gut für Sprachschüler aus dem deutschen und angelsächsischen Raum geeignet ist die Gran Canaria School of Languages. Oliver, die gute Seele der Schule, organisiert jede Woche wunderbare Ausflüge in die vielfältige Naturlandschaft Gran Canarias.

Adresse: C/ Dr. Grau Bassas 27

E - 35007 Las Palmas de Gran Canaria

office@grancanariaschool.com

Tel.: +34  928 267 97

Gastronomie:

Amigo Camillo. Keine Fischküche ist authentischer auf der Insel!

Adresse: Calle Caleta, 1, 35009 Las Palmas de Gran Canaria.

Tel.: +34 928 46 68 94

Tapas-Nacht: www.infos-grancanaria.com

 

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Individueller Urlaub auf Las Palmas
Eine Reise ins Glück. Playa Confital auf Las Palmas. (c) Kornelia Doren